Golf-Club Brand

Up and down in alpinen Wäldern

Coole Sache: Abschlag, Chip und Put auf angenehmen 1’000 Höhenmetern. Das weiß man in den Sommermonaten zu schätzen. Auch die wild-romantische Natur sorgt für gute Stimmung. Abheben sollte man allerdings nicht, denn auch so hoch über dem Alltag ist Präzision gefragt.

Anreise als Erlebnis

Von Bregenz einfach den Weg in die Alpen nehmen – über Feldkirch nach Bludenz. Von dort führt eine verwunschene Straße ins Brandnertal. Im Herzen der imposanten Rhätikon-Gruppe gelegen, wird der Ort Brand von der knapp 3’000 Meter hohen Schesaplana beherrscht. Und direkt an der Hauptstraße liegt der Golfplatz: dramatisch schön und hochalpin. Gleich am ersten Tee klafft steil ein Graben und der Alvierbach rauscht eindringlich.
Anreise als Erlebnis
Terrassen-Golf

Terrassen-Golf

Zunächst geht es über einen Bach und dann hinauf auf ein kleines, stark erhöhtes Green. Nach den ersten, mehrheitlich flachen und eher kurzen Löchern wird es dann steil. Auf Bahn sechs spielt man entweder über eine Alphütte mit daneben stehendem Baum auf eine kleine, vom Tee nicht sichtbare Landefläche (just for fun) und von da aufs Green, oder man spielt in kleineren Schritten abwärts (besser für das Score). Danach wird‘s offener und wieder mehrheitlich flach. Die Bahnen acht bis 14 liegen terrassenförmig in einer großen, offenen Lichtung. Für die mussten immerhin 6 Hektar Wald gerodet werden.
Beim Loch 10 mit leichtem Dogleg nach links ist mal der Driver gefragt. Ein zu kurz gespielter Ball hat jedoch einen blinden Schlag über eine Geländeerhöhung zur Folge. Hinter dem Green befindet sich das Halfway-House mit WC und Getränkeautomat. Loch 11, ein Par 3 mit 88m, ist das leichteste. Bei guter Präzision und etwas Glück ist hier ein Hole-In-One möglich. Wer weiß? Gegen das Ende wird das Spiel dann nochmals sehr hügelig, bevor man beim finalen Par 3 ein letztes Mal über die Alvier spielen und das Green angreifen kann. Am Publikum von der Clubhausterrasse fehlt es dabei nicht.
Golfplatz Ravensburg im Nebel

Spirituelle Dimension?

Die Bahnen vier und fünf gelten als Delikatessen. Das österreichische Golfmagazin hatte sie augenzwinkernd sogar religiös aufgeladen: «Spielbahn 4 ist nicht nur höhenmäßig, sondern auch hinsichtlich der Spannung der absolute Gipfel: Ein Par 4 mit einer Kulisse zum Niederknien, und davor gleich ein Graben und ein relativ enges Fairway zum Beten-Üben. Glücklich, wer erhört wird und dieses trifft, denn der Schuss über einen weiteren Bach ins Grün verlangt unerhörte Präzision. Slicende Sünder erhalten jedoch Absolution», indem sie im niedrig gehaltenen Rough ihren Ball leicht wiederfinden. «Nur jene, welche die Gier treibt und die im Wald hinter dem Grün landen, die holt der Teufel – scoretechnisch gesehen.» (Golfrevue, 2006)

Spirituelle Dimension?
Auch das folgende Par 3 ist ein Golfloch fürs Bilderbuch. Die erhöhten Abschläge wurden in eine Felsstruktur eingepasst. Links davon ein enormer Findling und in Sichtweite das Green, welches auf der linken Seite von einem großen Bergahorn beschützt und verteidigt wird. Im Hintergrund sind die schneebedeckten Dreitausender zu sehen.
Vorarlbergs erster Platz

Vorarlbergs erster Platz

Seit 1978 hatten die Initianten vom Brandnertal darauf hingearbeitet den ersten Golfplatz im Vorarlberg zu bauen. Damals war die Zeit dafür noch nicht reif. Erst 15 Jahre später gelang es. Der irische Golfplatzarchitekt Maurice O’Five hatte eine 9-Loch-Anlage in die Hänge gebaut, die 1994 eröffnet wurde. Die erste Exhibitions-Runde wurde vom damaligen German Masters Sieger Stevan Richardson gespielt. Nach zehn weiteren Jahren sollte die Anlage erweitert werden. Dafür konnte der Tiroler Platzdesigner Diethard Fahrenleitner gewonnen werden. Dieser baute nicht einfach neun zusätzliche Bahnen, sondern unterzog das ganze Areal einem Facelifting.

Feines «G’spür»

Die Herausforderung bestand darin, im geographisch engen Tal auf begrenzter Fläche neue Bahnen anzulegen. Fahrenleitner ist dabei ein Meisterstück gelungen, indem er die Bahnen terrassenförmig anlegte. So entstanden fast durchwegs ebene, allerdings bisweilen schmale Fairways. Auch die Abschläge und Greens wurden dem kleinräumigen Gelände angepasst, und es konnten Bunker gebaut werden, die vorher vom Naturschutz verboten waren. Fahrenleitners «G’spür» sorgte dafür, dass die Bahnen sehr natürlich in die wilde Landschaft eingebettet wurden und ein alpiner 18-Loch-Platz mit hoher Qualität entstand. 2006 wurde er eröffnet.

Feines «G’spür»

Die völlig ruhig gelegene Anlage verläuft entlang des idyllischen Alvierbaches, der beim Spiel mehrmals überquert wird. Vor allem im Sommer geniessen die Golfer die angenehmen Temperaturen und die frische Hochgebirgsluft.
Der nahe Brandner Gletscher auf fast 3‘000 m Höhe macht es möglich.

Begegnung mit wilder Natur

Begegnung mit wilder Natur

Der erste Abschlag befindet sich nur wenige Schritte vom Ortszentrum entfernt. Dann taucht man ein in unberührte Natur, mit Steinwällen, hundertjährigen Almhütten, Gebirgsbächen, gewaltigen Felsen und noch intakten Wäldern. Golf ist hier viel mehr als ein Spiel, es bedeutet eine intensive Begegnung mit der Natur.
Auch vom Spiel her dürfte der Platz für viele zur Überraschung werden. Es ist ein kurzer, aber sportlicher Platz. Den Driver braucht man maximal an zwei Bahnen. Der Pflegezustand ist herausragend. Die Bahnen sind teilweise tricky und schmal, aber fair. Insgesamt sollte man eher taktisch spielen. Geschätzt werden auch die einzelnen Wassertröge, aus denen man seinen Vorrat mit frischem Quellwasser wieder auffüllen kann. Auf der Terrasse des modern erbauten Clubhauses kann man dann natürlich anderes trinken und dabei auf das imposante Loch 18 schauen.

Platzdaten

Golf-Club Brand

Eröffnet:
1994
Typ:
Parkland/ Mountain
Designer:
ursprüngliche 9-Loch-Anlage: Maurice O‘Five / erweiterte 18-Loch-Anlage: Diethard Fahrenleitner
Platz:
18-Loch / Par 65
Damen:
CR 64,1 / Slope 116 / Länge 3.619 m
Herren:
CR 63,3 / Slope 119 / Länge 4.058 m
Gelände:
bergig
Schwierigkeit:
sportlich

Adresse

Adresse:
Golf-Club Brand - A-6708 Brand
Sekretariat:
+43 5559 450
Mail:
info@gcbrand.at
Internet:
www.gcbrand.at