Golf Club
Lindau-Bad Schachen

Eleganz zwischen Wasser und Bäumen

Im Norden der Bodenseestadt lässt sich im schönsten Parkland-Style Golf spielen. Ein Platz mit bewegter Vergangenheit und besten Aussichten animiert zu kreativen Schwüngen und bietet Entspannung pur. Hier liegt man golfrichtig.

Frühe Ambitionen

Ein Golfplatz im Drei-Länder-Eck von Deutschland, Österreich und Schweiz kann allein schon mit seiner Lage punkten. Wenn er zudem noch begeisternde Blicke auf Bodensee, Vorarlberg und die Schweizer Alpen bietet, ist er schwer zu toppen. Lindau mit seiner Altstadt-Insel und imposanten Hafeneinfahrt weckte schon in den 1920er Jahren Ambitionen für den Bau eines Golfplatzes. Die Initiative scheiterte jedoch an der Geländefrage. Erst um 1950 wurde das Projekt wieder aktuell und konnte zügig umgesetzt werden. 1954 hatte der gerade gegründete Golfclub mit dem Bau des Platzes begonnen. Als Designer konnte dafür Bernhard von Limburger (1901-1981) gewonnen werden.
Frühe Ambitionen
Bäume als strategisches Element

Bäume als strategisches Element

Limburger war einer der Pioniere des Golfsports in Deutschland und zugleich der damals produktivste und renommierteste Golfplatzarchitekt. Schon 1925 hatte er den Deutschen Golf Verlag gegründet und mit seinen Publikationen viel Aufmerksamkeit erlangt. Als er 1979 seine letzte Anlage entwarf, trugen mehr als ein Drittel aller deutschen Golfplätze seine Handschrift (über 60 neue Layouts und viele Re-Designs). Charakteristisch für sein Design ist der Einsatz von Bäumen als strategisches Element. Oft finden sich Solitäre auf den Fairways, gelegentlich ragen ganze Baumreihen in die vermeintlich beste oder gewünschte Spiellinie. Dieses Stil ist bis heute auch auf dem Lindauer Platz erkennbar.
1956 wurde der 9-Loch-Platz eröffnet. Das Greenfee betrug damals 5.- DM und die Caddies wurden mit 1.25 DM pro 9 Löchern entlohnt. Damals hatte die Anlage maßgeblich zur Wiederbelebung des Golfspiels beigetragen und galt eine Zeit lang als Zentrum für den Golfsport in Bayern.

Ständiger Wandel

In den 1970er Jahren wurde die Anlage step by step auf 14 Bahnen erweitert. Bald war auch klar, dass eine 18-Loch-Anlage entstehen sollte. Die dafür nötige Neukonzeption übernahm der ebenfalls namhafte Kurt Rossknecht, der selbst Mitglied im Lindauer Club ist und in den 1980/90er Boomjahren zu Deutschlands erfolgreichstem Golfplatzdesigner aufstieg. Er hat die Anlage stilsicher und kreativ erweitert, umgestaltet und modernisiert. Die Fairways verlaufen weiterhin durch uralten Baumbestand, nun im Wechsel mit junger Bepflanzung. Neben der Umgebung sind es die kleinen Details, die die Qualität der Anlage ausmachen. Alles, selbst die zahlreichen Wasserhindernisse wirken so natürlich und sind dennoch inszenierter Bestandteil des Spiels. Kein Rough oder Green wurde dem Zufall überlassen. Von verschiedenen Bahnen öffnen sich Blickachsen auf die Stadt, über den See zu den Bergen.

Ständiger Wandel
Im Juni 1984 konnte die komplette 18-Loch-Anlage eröffnet werden. Selbst Bernhard Langer kam in jenem Jahr und spielte den Platz vor über 1’000 Zuschauern mit 4 unter Par. Seither wurde der Platz immer wieder einmal moderat umgestaltet, zunächst notgedrungen als Reaktion auf den Straßenbau der B 31, die am Platz vorbeiführt. Allerdings gehört ein ständiger Wandel zur Design-Philosophie von Rossknecht. Sein erklärtes Ziel ist es, die Anlage in den Details kontinuierlich weiter zu entwickeln.
Geschichtsträchtige Golf-Episode

Geschichtsträchtige
Golf-Episode

Einen denkwürdigen Event erlebte der Platz zur Zeit der deutschen Wiedervereinigung. In der ehemaligen DDR galt der Golfsport als kapitalistisch und dekadent. Folglich gab es in diesem ansonsten durchaus sportiven Land keine Golfmöglichkeiten. Ein paar Enthusiasten waren jedoch im tschechischen Marienbad auf den Geschmack gekommen und hatten am 28. Oktober 1989, keine zwei Wochen vor dem Mauerfall, die erste allgemeine Sportgruppe für Golf der DDR gegründet. Im April 1990 folgte die internationale Anerkennung als Golfverband der DDR. Prompt wurden die Mitglieder zu den Vierer-Mannschaftsmeisterschaften nach Lindau eingeladen. Damit wurde der Platz zu einem Podium für das erste und letzte DDR-Team, das je bei einem internationalen Golfturnier teilgenommen hat.

Über den Klosterweiher hinaus

Der Platz liegt auf leicht hügeligem Gelände mit parkmässigem Baumbestand. Häufig kommt Wasser ins Spiel und die Greens sind bisweilen klein und tricky. Die Runde wird fulminant mit einem langen Dogleg-Par 5 und Panoramablick über den Bodensee eröffnet. Loch 3, ein kurzes Par 3 (95m) besticht durch ein schön platziertes Grün. Vorher aber muss der Ball über den Unteren Klosterweiher und sollte den Bunker vermeiden.

Die anschliessende Bahn 4 ist die schwierigste. Da müssen Distanz und Präzision stimmen. Es gilt ein schmales Fairway zu meistern – mit einem Knick nach links bei 200m sowie zwei hohen störenden Bäumen – sowie ein durch Wasser und Bunker gut verteidigtes Green zu erreichen. Auch bei Loch 6 (Par 3) ist ein Wasser zu überspielen, ein Bunker und ein Weg zu beachten sowie das kleine Green zu erreichen. Die 7. Bahn führt stark bergauf. Zwischen den Bahnen 9/10 steht ein Halfway-House mit Bewirtung und WC-Anlage.

Über den Klosterweiher hinaus
Golf Club Lindau-Bad Schachen

Die verflixte 16

Die zweite Hälfte des Platzes präsentiert sich breiter und offener. Die Bahnen grenzen an kleine Gehöfte und werden von alten Obstbäumen begleitet. Besondere Erwähnung verdient Loch 16. Das lange Par 3 (208 m) gilt als eines der schwierigsten im Lande. Beim Abschlag ist ein Teich zu überspielen. Doch das Green erreicht nur, wer Teich, Bunker und riesige Bäume mit einem 200-Meter-Schlag überwindet. Immerhin deutet sich schon ein eindrucksvoller Blick an, der dann beim Abschlag von Loch 17, oberhalb des Clubhauses, seine ganze Pracht entfaltet: die alte Stadt mit ihren Türmen, dem See und den Alpen. Da sollte man einige Minuten innehalten.

Ein ausgereifter Platz

Immer wieder erweitert und umgebaut, präsentiert sich heute in Lindau ein ausgereifter Platz in idyllischer Parklandschaft. Er begeistert durch seine Lage, das Ambiente und Design. Dank des milden Klimas ist er auch fast ganzjährig bespielbar. Bisweilen stört der Autolärm zweier angrenzender Straßen, der sich aber wohl mit zunehmender Elektromobilität auflösen wird.

Durch die topographische Vielfalt und die abwechslungsreichen Spielbahnen gehört die Anlage zu den sehr attraktiven Golfplätzen und wurde dementsprechend auch mehrfach ausgezeichnet. Man sollte ihn mal spielen!

Ein ausgereifter Platz

Platzdaten

Golf Club Lindau-Bad Schachen

Eröffnet:
1956 (9-Loch)
Designer:
Bernhard von Limburger
Erweiterung:
1984
Designer:
Kurt Rossknecht
Platz:
18-Loch / Par 71
Typ:
Parkland
Damen:
CR 72,3 / Slope 128 / Länge 5.020 m
Herren:
CR 70,9 / Slope 130 / Länge 5.706 m
Gelände:
flach und leicht hügelig mit Wasserhindernissen
Schwierigkeit:
sportlich-anspruchsvoll

Adresse

Adresse:
Am Schönbühl 5 - D-88131 Lindau
Sekretariat:
+49 8382 96170
Mail:
info@golflindau.de
Internet:
www.golfclub-lindau.de