Golf Gonten – Appenzell

Himmelhoch golfend

Im Appenzell haben die Löcher im Käse eine ehrwürdige Tradition – nach geheimer Rezeptur. In der Neuzeit kamen attraktive Golf-Löcher hinzu. Sie liegen in einer Streusiedlung im offenen und hügeligen Gelände auf 900 Meter Höhe. Dort kann man sich wunderbar vom Alltag freischwingen.

Der Bauer wollte golfen

1989 war auch in der Schweiz die Zukunft der Landwirtschaft unsicher. So kam Josef Rusch auf die Idee seinen Bauernhof durch einen Golfplatz zu ersetzen. Viele legten die Stirn in Falten und rieten ihm ab: 900 Meter über Meer sei zu hoch gelegen, es gäbe zu wenig Spieltage, die Anlage könne nicht wirtschaftlich betrieben werden, und so weiter. Dennoch verfolgte Rusch seine Idee weiter. 1991 scheiterte ein erstes Projekt bei der politischen Abstimmung. 1993 wurde dann ein überarbeitetes Projekt angenommen und im gleichen Jahr eine Driving Ranch eröffnet. 1995 wurde der Golfclub gegründet und mit dem Bau einer 9-Loch-Anlage begonnen. 1997 konnte sie eröffnet und damit der erste privat erstellte Golfplatz der Schweiz für die Öffentlichkeit freigegeben werden.
Der Bauer wollte golfen
Schrittweise Erweiterungen

Schrittweise Erweiterungen

In den darauffolgenden Jahren wurden ein Clubhaus und verschiedene Wirtschaftsräume gebaut sowie in Gesprächen mit umliegenden Landwirten eine Erweiterung des Golfplatzes vorangetrieben. Nach neuerlichen Einsprachen erfolgt 2005 der Spatenstich für die 18-Loch-Anlage die im Juni 2007 eingeweiht werden konnte. 2008 kam noch ein 5-Loch-Kurzplatz hinzu und 2012 das öffentliche Restaurant mit Terrasse.
Seither hat der Nordosten der Schweiz, unweit von St. Gallen, eine komplette Golfanlage zu Füssen des dominierenden Säntis. Der Platz trägt die Handschrift des im Kanton Wallis lebenden schottischen Golfplatzarchitekten John Chilver-Stainer. Er hat sich mit einer Reihe anderer Plätze in der Schweiz, unter anderem in Interlaken und der Riederalp einen Namen gemacht, zudem mit einem hochgelobten Platz auf der Canaren-Insel Fuertaventura.
Golf Gonten – Appenzell

Wie aus dem Bilderbuch

Durch die Lage in den voralpinen Hügeln ist ein sehr abwechslungsreicher und herausfordernder Platz entstanden. Die gesamte Anlage ist mit Hainen durchzogen und im Süden von einem Hochmoor begrenzt. Chilver-Stainer hat das Design des Platzes kunstgerecht in die weiche topografische Gegebenheit der Landschaft eingepasst. So liegen die Bahnen in offenem und hügeligem Gelände. Der für die Gegend typische geringe Baumbestand garantiert grossartige Blicke auf satte Wiesen mit weidenden Rindern und das Alpsteinmassiv mit dem 2’500 Meter hohen Säntis. Die umliegenden Hügel mit ihren typisch appenzellischen Streusiedlungen sind gerade so weit entfernt, dass ein geschlossenes, imposantes Landschaftsbild entsteht.

Wie aus dem Bilderbuch
Natürliche Hindernisse

Natürliche Hindernisse

Die sportlich zu nehmenden Bahnen führen rund um das auf der Kuppe stehende ländliche Clubhaus. Auf dem Platz steht auch mal eine alte Scheune im Weg, oder das Fairway wird von alten Bahngleisen begleitet. Ebenso erweisen sich kleine Bachläufe, einige Weiher, Bäume und Feldwege als sehr natürliche Hindernisse.

Die Runde beginnt mit einem Par 3. Die Bahn führt in einer kleinen Mulde zum gut sichtbaren Green. Dann muss man sich sogleich mit einer Besonderheit anfreunden: Der nicht ortskundige Spieler muss einen gewissen Spürsinn entwickeln, um den richtigen Weg zum nächsten Tee zu finden.
Die nächste Bahn ist ein Dogleg nach links und recht tricky. Rechts hinter dem Bachlauf droht das Out. Zudem steht eine alte Scheune genau auf der Tiger-Line und dahinter droht links ebenfalls das Out. Links liegen drei Fairway-Bunker und das Green selbst wird von zwei weiteren Bunkern geschützt. Insgesamt gilt es auf der Front Nine einige Höhenmeter zu bewältigen. Mit Tee 5 ist der höchste Punkt der Anlage erreicht. Man spielt dann bergab, links knapp an einer alten Scheune vorbei.
Mit Tee 5 ist der höchste Punkt der Anlage erreicht
Kleines Monster

Kleines Monster

Mit Loch 8 hat man bereits das schwierigste Loch zu meistern. Scherzhaft wird es auch «Kleines Monster» genannt, weil es ein Sammelsurium von Hindernisse bereit hält: Rough und Out rechts, eine Scheune links, ein diagonal querender Bachlauf in der Hälfte der Bahn, ein struppiges Wäldchen links nach der Strasse (Ball suchen zwecklos!), ein kleiner Wasserlauf rechts vor dem Green und eine Holzbrücke. Voilà!

Die zweiten neun Löcher sind dann flacher, aber teilweise viel enger angelegt und darum nicht weniger anspruchsvoll. Mitunter kreuzen sich Abschläge mit anderen Fairways, was einiges an Rücksicht aller Spieler erfordert. Besonders reizvoll wirkt dabei die Bahn 13, ein Dogleg Par 5: Beim Abschlag sollte man am besten über den Richtungs-Pfahl zielen. Dann folgen zwei querende Wasserläufe und ein eindrucksvolles Insel-Green auf zwei Ebenen. Die Back Nine schließt mit einem kurzen Par 3 vor dem Clubhaus, von dessen Terrasse man noch einmal den inspirierenden Blick über die Appenzeller Landschaft genießen kann.

Gute-Laune-Service

Trotz der Höhenlage kann der Spieler gepflegte Fairways und faire Greens erwarten. Gerade diese Höhenlage bietet zusätzliche Reize: blühende Bergwiesen im Frühling, angenehm kühle Brisen im Sommer und leuchtende, nebelfreie Herbsttage. Einen sehr originellen Service, sozusagen als kurzweilige Einstimmung, findet sich auf der Website des Clubs: Je Bahn lässt sich als Film ein virtueller Überflug (flying birdiebook) mit strategischen Empfehlungen anklicken, jeweils unterlegt mit original Appenzeller Volksmusik. Da kriegt man sofort gute Laune. Ja, so sind sie, die Appenzeller.

Gute-Laune-Service

Platzdaten

Golfplatz Gonten (Appenzell)

Eröffnet:
1997
Erweiterung:
2007
Typ:
Mountain / Meadowland
Designer:
John Chilver-Stainer
Platz:
18-Loch / Par 71
Damen:
CR 68,4 / Slope 120 / Länge 4.234 m
Herren:
CR 68,2 / Slope 131 / Länge 5.069 m
Gelände:
hügelig mit Wasserhindernissen
Schwierigkeit:
sportlich-anspruchsvoll

Adresse

Adresse:
Kaustrasse 1 - CH-9108 Gontenbad
Sekretariat:
+41 71 7954060
Mail:
pro@golfplatz.ch
Internet:
www.golfplatz.ch