Golfpark Rankweil
Ein Gesamtkunstwerk im Rheintal
Organisch modelliert
Wo vorher auf flachem Riedland hauptsächlich Mais angebaut wurde, entstand ab 2005 ein Golfpark mit Seen, Wasserläufen und einer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt. Dafür wurden mehr als 1500 Bäume und Sträucher in unterschiedlicher Anordnung gepflanzt: als Streuobstkultur, als Allee, Solitäre oder Waldgruppen.
Das Platzdesign wurde vom Tiroler Diethard Fahrenleitner entwickelt, der weitere 15 Plätze, meist in Österreich gebaut hat. Dabei wurde viel modelliert (etwa 30’000 LKW-Züge Erdbewegungen) und mit dem Wasser gespielt: 6 Teiche und Seen, 500 m Wasserlauf, zwei Insel-Greens. Das alles wurde organisch geformt, selbst die Abschläge sind nicht rechteckig. Die Tees der unterschiedlichen Abschläge sind teils nahtlos miteinander verbunden und die Greens gut einsehbar.
Insel-Greens
Mondänes Clubhaus
Mit kühner Architektur konnte hier ein Clubhaus erstellt werden, das hervorragend in die Landschaft integriert und zum ästhetischen Highlight wurde. Die raffinierte Flachdachkonstruktion mit fein geschwungenen Linien und Seitenflügeln, welche begrünt sind und bis zum Boden reichen, vermitteln dem Clubhaus eine elegante Schlichtheit. Diese Seitenflügel sorgen, ähnlich wie bei einem Erdhaus, für Schutz und Geborgenheit.
Bälle aus Stein & Schläger aus Holz
Die künstlerische Ausstattung der Anlage reicht noch weiter. So sind auf der Driving Range die ausgegrabenen Fundamente eines fast 2000 Jahre alten römischen Badehauses zu sehen. Die dazu gehörigen Funde werden in der «Römerlounge« des Clubhauses gezeigt. In dessen Foyer dominiert ein riesiger metallischer Leuchter in Form eines Golfballs, der mit seinen 520 Leuchtdioden durch die Glasfassade weit in die Landschaft hinaus illuminiert. Das Symbol des Golfballs wird, in Marmor gehauen, in weiteren Varianten inszeniert: beim Kreisverkehr am Eingang mit einem 5 m hoch aufgeteeten Ball, am Parkplatz mit zwei Skulpturen, vor dem Clubhaus mit handbehauenen Dimples.
Auch die Startuhr sowie die Abschlagmarkierungen und Distanzangaben auf den Tee Boxes sind in Stein gearbeitet. Schließlich gilt es zu erwähnen, dass eine 100 Jahre alte Hickoryausrüstung ausgestellt wird. Es handelt sich um einen vollständigen Satz von Holzschlägern aus St. Andrews, der wohl manches Golferherz höher schlagen lässt.
Der Golfmacher
Wie kam es zu diesem stilvollen Ensemble? Initiant, Spiritus Rector und Eigentümer der Anlage ist Dr. Richard Fischer. Der gebürtige Rankweiler war von Berufs wegen viele Jahre in der weiten Welt unterwegs. Dabei nutzte er die Gelegenheiten, renommierte Golfplätze zu besuchen und zu spielen. Anschliessend notierte er akribisch genau seine Eindrücke und die entsprechende Funktionalität der Plätze und Einrichtungen. So entwickelte sich nach und nach das Gesamtkonzept einer Golfanlage. Als Unternehmer wurde Fischer dann im Vorarlberger Rheintal zum Golfmacher. Mehr als 10 Millionen Euro hat er in die Anlage selber vorfinanziert.
Zeitgemäße Ökologie
Bevor hier Golf gespielt wurde, gab es nur industrielle Landwirtschaft mit Monokulturen. Heute ist daraus ein Park geworden mit Wald, Teichen, Wiesen und verschiedensten Wildtieren. Vor allem mit dem Wasser wird sorgfältig umgegangen. Sämtliche Seen und Wasserläufe sind mit Folien ausgelegt. Der geschlossene Wasserhaushalt hat auch bei starken Regenfällen eine ausreichende Rückhaltefähigkeit, so dass die Speicherkapazität für vier Wochen Trockenheit ausreicht. In Trockenzeiten dient das Wasser zur Bewässerung der Spielbahnen. Die zahlreichen wechsel-feuchten Gräben wiederum dienen als zusätzliches Reservoir bei lang anhaltenden Regenfällen. Auch das Waschwasser wird mit Mikroben aufbereitet und kann für das Greenkeeping genutzt werden. Es versteht sich fast von selbst, dass auf den Dächern der Gebäude Fotovoltaikanlagen angebracht sind, immerhin so, dass sie vom Platz aus unsichtbar sind.